Die Kanzlerin hat wieder großartige Werte

  • Seehofer wird sich nicht ärgern. 
  • Die SPD ist die Verliererin. 
  • Die Kanzlerin ist durch. 

 

Monate sah sich die Kanzlerin einem Sturm an Gegnerschaft ausgesetzt, der neu für sie war. Sie scheint ihn überstanden zu haben. Das ZDF-Politbarometer sieht ihre persönlichen Werte bei 50 %. 

 

Natürlich wäre es schön, zu wissen, aus welchen Erwägungen heraus die Leute ihr diese hohe Präferenz einräumen. Dazu sagen die Umfrageinstitute nur wenig. Ich kenne ihre Analysen diesbezüglich nicht. 

 

Aber Folgen hat das Ganze. 

 

1. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Angela Merkel auch die nächste Kanzlerin werden. Sie wirkt mehr denn je als Fels in der Brandung. Sie scheint in der Flüchtlingskrise Haltung bewiesen zu haben, hat den Anfeindungen von Seehofer getrotzt, hält ihren Kurs in der EU durch. Auch AfD und PEGIDA vermögen sie nicht in Frage zu stellen. Wie weit das Ganze auf die CDU abfärbt, wird man am Sonntag sehen. Im Bund wird aber ihr Bonus entscheidend sein. 

 

2. Die Nörgelei Seehofers und die CSU-Schwesternschelte haben ihr nicht geschadet. Das wird letztlich Seehofer freuen, weil er die CDU braucht, um im Bund an der Macht beteiligt zu sein. Die hohen Werte von Angela Merkel werden ihn nicht bewegen, mit seiner Nörgelei aufzuhören. Das wird er erst dann, wenn es seiner CSU schadet. 

 

3. Die große Verliererin ist die SPD. Sie ist, und das betrifft vor allem ihren Spitzenkandidaten Gabriel noch einmal abgestürzt. Er hat hat die in der Bevölkerung vorhandene Pro-Flüchtlings-Stimmung nicht auf sich versammeln können. Die SPD hat nicht wirklich Haltung gezeigt. Ihr Spitzenmann wirkte gelegentlich wie ein Rohr im Wind, manchmal beherzt und zupackend, manchmal schwach vor der vermeintlichen Stimme des Volkes; mal will er populistischen Strömungen nachgeben, dann wieder will er Hüter der Schwachen sein. Das kommt nicht gut an, und die Partei selbst ist vielstimmig wie eh und je. Das mögen die Leute nicht. 

Der SPD stehen schwere Wochen ins Haus: nach der nächsten Landtagswahl werden die Genossen ihre Frust über verloren gegangenes Terrain bei Gabriel abladen. Und niemand wird wissen, wie sich die SPD für die nächsten Bundestagswahlen aufstellen soll.  

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