Der Titel dieses reizvollen Werkes könnte schon zur Entstehungszeit irritierend gewirkt haben. Auf Deutsch lautet er „Kleine festliche Messe“ und „klein“ ließ eine bescheidene Besetzung und zeitliche Kürze erwarten, im Gegensatz dazu „festlich“ eine opulente Besetzung sowie eine zeitliche Ausdehnung. Diese „Kleine“ allerdings füllt knapp anderthalb Stunden und ist somit eigentlich eine „Riesengroße“.

Klärung ergibt sich aus den Uraufführungsbedingungen. Rossini, schon viele Jahre in Paris lebend, komponierte das Werk für eine befreundete gräfliche Familie, und zwar zur Einweihung von deren neuer Hauskapelle. Zur Verfügung standen ihm ein relativ kleiner Raum, vier Vokalsolisten, ein Doppelquartett als Chor, zwei Klaviere und ein Harmonium.

Die von außen auferlegte Beschränkung forderte die ganze Fantasie des reifen Künstlers heraus – im Jahr der Uraufführung war Rossini 72 Jahre alt. Verblüffend trat – und tritt noch bis heute – hinzu, dass der weltberühmte Opernkomponist nach 29 (!) Opern mit 37 Jahren, von Ausnahmen abgesehen, das Komponieren aufgegeben hatte. Und nun entbot er – auf dem Felde der Kirchenmusik noch dazu! – noch einmal ein solches, mit federnd-spritzigen Rhythmen vorgetragenes Melodienfest.

 

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