Zur Bedeutung des Mahnmals für die Opfer des Kommunismus

Politik beginnt mit dem Sagen, was ist.

 

Vergangenheitsaufarbeitung mit dem Sagen, was war. 

 

Politisches Unrecht muss benannt werden. Ungeschehen kann es nicht gemacht werden. Wir entrinnen unserer Geschichte nicht. Aber wir können sie aufarbeiten, damit die gleichen Fehler nicht wieder gemacht werden. 

 

Das Politische Unrecht, das im Namen des Kommunismus an unzähligen Menschen ausgeübt wurde, hat diese zu Opfern gemacht.

 

Ihrer zu gedenken, ist der Anfang aller Aufarbeitung. Das ihnen zugefügte Unrecht können wir nicht ungeschehen machen, aber wir können es anerkennen. Wir können dem Leid der Menschen, das ihnen im Namen von Ideologien und den vielen Irrtümern unserer Geschichte angetan wurde, einen Platz in unserem Herzen einräumen. Sie wurden unschuldig zu Opfern staatlichen Unrechts, eines Staates, der unser Land regiert und verwaltet hat, und der Teil unserer Geschichte ist. 

 

Wir persönlich mögen keine Verantwortung für die Unrechtsstaaten unserer Geschichte haben, schon weil wir zu den Nachgeborenen gehören mögen und weil wir uns vielleicht immer gegen jene Ideologien und Irrtümer gewandt haben, die zu dem staatlichen Unrecht führten, das unzählige Menschen zu Opfern gemacht hat. Aber wir sind Teil einer Gemeinschaft, zu deren Geschichte die staatlichen Unrechtstaten der jüngsten Vergangenheit mit gehören. Und um des Zusammenlebens der Menschen in unserer Gemeinschaft, um unserer Gesellschaft willen sind wir verantwortlich für das Unrecht das unser Staat anderen Menschen zugefügt hat. 

  

Nur wer zu seiner Geschichte steht, ist in der Lage, die Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft tragen.